Todesanzeige des Prof. Panjshiri
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Wir sind von Gott und zu Ihm ist die Rückkehr* Professor Aziz Ahmad Panjshiri, Sohn des Neyk Mohammad, kam 1950 im Dorf Rokha des gleichnamigen Distrikts in der Provinz Panshir auf die Welt. Nach seinem Schulabschluss am örtlichen Wirtschaftsgymnasium nahm er 1968 ein Studium der Geschichte und Geographie an der Universität Kabul auf und erlange 1971 den Bachelor-Abschluss. 1972 wurde er als Dozent an der Universität Kabul nominiert und erlangte infolgedessen weitere akademische Grade. In Folge des Bürgerkrieges wurde die Universität Kabul zeitweise geschlossen, Professor Panshiri wurde anschließend vom Außenministerium als Kulturattaché in den Iran beordert. 2009 wurde Professor Panjshiri erneut als Lehrender am Institut für Geographie an der Universität Kabul tätig und setze sich unermüdlich und patriotisch für die Heimat und Lehre ein. Professor Panjshiri emeritierte im Februar 2016. Während seiner aktiven Lehrzeit wurde Professor Panjshiri mehrfach für seine Dienste ausgezeichnet. |
Professor Panjshiri gehörte zu den prominentesten Lehrenden der Geographie und Vertretern der Hochschullehre Afghanistans. Er veröffentlichte mehr als 30 wissenschaftliche und kulturelle Arbeiten und gehörte bis zuletzt mehreren Komitees im Dienste der Heimat an. Professor Panjshriri wurde am 5. November 2019 (14.8.1398 nSH) aufgrund seines kulturellen Engagements in den Provinzen Kunduz und Baghlan zum Märtyrer. Er wurde Opfer eines kaltblütigen Anschlags von Feinden der Wissenschaft und Heimat.
Die Kabuler Universität bezeugt diesen feigen und kriminellen Akt gegen einen unserer Wissenschaftler und verurteilt den Anschlag entschieden. Weiterhin erachtet die Universität und insbesondere das Institut für Geographie seine Abwesenheit als einen herben Verlust für die Wissenschaftsfamilie Afghanistans.
Ein Nachruf für Prof. Ruscheweyh
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Du bist nicht mehr wo Du warst. Geboren am 30.4.1944 in Zwickau. In Bonn wurde er 1969 promoviert und 1972 habilitiert. 1973 nahm er einen Ruf an die Universität Dortmund an. Bereits 1976, im Alter von gerade einmal 32 Jahren, wurde er auf den Lehrstuhl für Komplexe Analysis an der Universität Würzburg berufen, den er somit 36 Jahre innehatte. Er ist damit bei seiner Emeritierung der Dienstälteste in Forschung und Lehre aktive Professor in der gesamten Geschichte der Universität Würzburg. |
Wie am ersten Tag danach
Hilfe durch die Deutsch-Afghanische Universitätsgesellschaft
Von Andreas Dittmann - Die Deutsch Afghanische Universitäts- Gesellschaft (DAUG) wurde in der Hochstimmung des beginnenden Wiederaufbaus unmittelbar nach dem Ende des Taliban-Regimes gegründet. Ausschlaggebend war eine Fact-Finding-Mission aus Vertretern mehrerer Fachbereiche von deutschen Universitäten und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), die im Frühjahr 2002 afghanische Universitätsstandorte besuchten, eine Bestandsaufnahme gemacht haben und mit entsprechend erschütternder Bilanz zurück gekehrt waren. Die durchweg desolate Situation an afghanischen Hochschulen fand ihren Ausdruck vor allem in der Zerstörung weiter Teile universitärer Infrastruktur (zerstörte Gebäude, verbrannte Bibliotheken und Mobiliar, keine Lehrmittel etc.), aber auch in einer völlig unzureichenden Aus- und Weiterbildung der dozierenden Kollegen an den meisten Fachbereichen und ebenso überalterten wie überfrachteten Curricula, in denen sowohl die Sowjetischen Ideologen als auch die fundamentalistischen Taliban ihre Spuren hinterlassen hatten.